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Hangartner Urbanes Trendquartier oder gespaltener Sozialraum? ISBN 9783930830886 - 300gr

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Szenarien möglicher Auswirkungen des Novartis Campus auf das Basler St. Johann Quartier als Sozialraum
Schriftenreihe des europäischen Masterstudiengangs Gemeinwesenentwicklung, Quartiersmanagement und Lokale Ökonomie an der Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften der Hochschule München (www.macd.hmu.edu)
2007, ISBN 978 -3-93 0 83 0-88 -6, 223 S.
Stadtentwicklung muss mehrdimensional angegangen werden und verlangt nach einer wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen und ökologischen Nachhaltigkeit – so die Statements aus dem Politikplan 2005 bis 2009 der Stadt Basel. Was diese bedeutet, lässt sich am industriell und gewerblich geprägten Wohnquartier St. Johann in Basel anschaulich verdeutlichen. Hier fi nden seit mehreren Jahren permanent bauliche und sozialräumliche Veränderungen statt, die den Charak ter des Quartiers verändern. Neben dem Bau der Stadtautobahn beschäftigt die Bevölkerung des Quartiers und der Stadt vor allem der großfl ächige Bau des Novartis Campus auf dem fi rmeneigenen Gelände, angelegt als eine so genannte Stadt in der Stadt. Die städtebaulichen Ziele des Kantons und die Ziele von Novartis sollen sich ergänzen, gegenseitig befruchten und regional ausstrahlen. Basel soll in Europa die Nummer 1 als Forschungs- und Entwicklungsstandort werden. Wird die prognostizierte städtebauliche, wirtschaftliche und soziale Ausstrahlung und die angestrebte positive Entwicklung des Quartiers und der gesamte Region Basel eintreffen? Mehrdimensionale methodische Zugänge legen die Basis zur Entwicklung von sechs möglichen Szenarien, welche die Auswirkungen des Novartis Campus auf das Quartier St. Johann als Sozialraum aufzeigen, darstellen und begründen. Die Ergebnisse dieser Untersuchung liefern Impulse, wo die weitere Arbeit ansetzen kann: Stärken der Stärken durch Unterstützung der Netzwerkbildung – lebensweltlich und lokalökonomisch Unterstützung der Bezirke in der permanenten Verände rung – lebensweltlich und lokalökonomisch Identitätsbildung durch Zusammenarbeit und Bezirks- statt Stadtentwicklung. Verabschiedung vom Perimeter St. Johann: Fokussierung auf die drei Bezirke mit ihren unterschiedlichen Bedürfnissen: Pro Lysbüchel, Pro Landskron und Pro Pestalozzi.

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Tschanen-Hauser Familienergänzende Kinderbetreuung in der Schweiz. ISBN 9783930830879

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Familienergänzende Kinderbetreuung als Bestandteil sozialer Stadtentwicklung – Sozialraumorientierung als Leitkonzept
Schriftenreihe des europäischen Masterstudiengangs Gemeinwesenentwicklung, Quartiersmanagement und Lokale Ökonomie an der Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften der Hochschule München (www.macd.hmu.edu)
2007, ISBN 978 -3-93 0 83 0-87 -9, 233 S.,

Die familienergänzende Betreuung von Kindern ist seit Jahren ein hochaktuelles Thema – und wird es vermutlich auch in Zukunft bleiben. Heute ist man sich über die parteipolitischen Grenzen hin aus einig: Ein ausreichendes Angebot an Kindertagesstätten, Ganztageskindergärten, Tagesschulen und ähnlichen Angeboten dient der Vereinbarkeit von Familie und Beruf und ist daher ein zentrales gleichstellungspolitisches Postulat. Auch der volkswirtschaftliche Nutzen solcher Angebote ist inzwischen erkannt. Die Erwerbsquote von Frauen mit Kindern nimmt stetig zu. Die Autorin verdeutlicht, dass das Handlungsfeld familienergänzender Kinderbetreuung einen relevanten Beitrag zur einer sozialen Stadt- bzw. Gemeindeentwicklung zu leisten hätte. In einem ersten Teil werden die deutschen Diskurse um das Leitkonzept Sozialraumorientierung in der Kinder- und Jugendhilfe und um die Soziale Stadtentwicklung vor dem Hintergrund der spezifi sch Rahmenbedingungen des Handlungsfeldes in der Schweiz refl ektiert. Besondere Beachtung fi nden dabei die Themen soziale und ethnische Segregation in Schweizer Städten und Migration in der Schweiz. Soziale Stadtentwicklung soll die Probleme, aber auch die Ressourcen von Menschen, die in so genannten benachteiligten Quartieren leben, in den Blick nehmen. Der zweite, empirische Teil folgt einer aktuellen politischen Zielsetzung in der Stadt Zürich: Untersucht wird – exemplarisch an einem Stadtteil, in dem auch viele sozial benachteiligte Familien leben –, ob und wie dort Selbsthilfe und Selbstorganisation in der Kinderbetreuung gefördert werden können. Der dritte Teil integriert Theorie und Empirie und zeigt auf, wie voraussetzungsreich das Konzept Sozialraumorientierung ist, wenn es nicht nur geografi sch-administrativ gedacht wird, sondern Lebensweltorientierung und Partizipation bzw. eine Einmischungsperspektive beinhaltet und auf dem Arbeitsprinzip Gemeinwesenarbeit basiert. Die Grundlagenarbeit entwirft Leitplanken für eine gemeinwesenorientierte Weiterentwicklung des Frühbereichs und macht deutlich, dass Sozialraumorientierung konsequente sozialpolitische Gestaltung und Lernprozesse auf den verschiedensten Ebenen bedingt.


Rezension

 

Angelika Tschanen-Hauser: Familienergänzende Kinderbetreuung in der Schweiz.

 

Familienergänzende Kinderbetreuung als Bestandteil sozialer Stadtentwicklung – Sozialraumorientierung als Leitkonzept, Voraussetzungen, Chancen und Grenzen
„Wir schreiben das Jahr 2012. Der Stadtteil Schwamendingen spiegelt – exemplarisch – die Ueberzeugung wieder, dass das Leben mit Kindern, ihre Erziehung, Betreuung und Bildung sowie die Unterstützung von Familien Sache der ganzen Gesellschaft ist. (…)“
Mit einer persönlichen Vision der sozialräumlichen Gestaltung der Familienergänzenden Kinderbetreuung nimmt die Autorin den für Schwamendingen in Bezug auf das Wohnen typischen Genossenschaftsgedanken auf und rundet damit ihre Diskussion zum Thema Familienergänzende Betreuung als Bestandteil sozialer Stadtentwicklung ab.
Im Zentrum ihrer Ausführungen steht die Diskussion der These, dass Familienergänzende Kinderbetreuung einen wirkungsvollen Beitrag zu einer sozialen Stadtentwicklung leisten kann, wenn sie sich über ihre Einrichtungsgrenzen hinaus ins Quartier öffnet und ihre Dienstleistungen auf die Lebenswelt und die Bedüfnisse der kleinen und grossen QuartierbewohnerInnen ausrichtet.
Im theoretischen Teil werden als Grundlage und Vorbereitung des empirischen Teils die Situation der Familienergänzenden Kinderbetreuung in der Schweiz dargestellt, der Begriff der sozialen Stadtentwicklung erläutert sowie die Konzepte Sozialraum-und Ressourcenorientierung eingeführt. Die soziale und ethnische Segregation in Schweizer Städten sowie die Migrationsfrage finden dabei besondere Beachtung.
Integration, Ressourcenorientierung, Selbsthilfe und Selbstorganisation sind Schlüsselthemen einer sozialen Stadtentwicklung. Im zweiten Teil geht die Autorin von der politischen Zielsetzung in der Stadt Zürich aus, die Selbstorganisation in der Kinderbetreuung zu aktivieren und zu unterstützen. Sie untersucht in einem Quartier, in dem viele benachteiligte Familien leben, ob und wie dort Selbsthilfe und Selbstorganisation gefördert werden können.
Die Ergebnisse der empirischen Untersuchung werden im dritten Teil, dem Herzstück der Arbeit, vor dem theoretischen Hintergrund reflektiert und in 5 Thesen zur Konkretisierung von Sozialraumorientierung in der Familienergänzenden Kinderbetreuung zusammengefasst. Aus den Thesen, die eine weiterführende Diskussion geradezu anregen, geht hervor, dass hinter der einfach scheinenden Lösung der Selbstorganisation und Selbsthilfe bei genauerer Betrachtung Organisations-, Kooperations- und Vernetzungsstrukturen sowie politischer Gestaltungswille und Partizipation stehen. Diese Strukturen und Handlungsprinzipien müssen aufgebaut rsp. definiert und durch gemeinsame Lern- und Entwicklungsprozesse mit der

konkreten Lebenswelt der QuartierbewohnerInnen verbunden werden. Das vermeintlich Einfache ist somit ohne vorgängige Investition von Ressourcen nicht zu realisieren.
Damit greift die Autorin ein in der Schweiz brisantes und aktuell diskutiertes Thema auf: die Frage nach der Finanzierbarkeit der Familienergänzenden Kinderbetreuung. Da die finanziellen Mittel der Gemeinden erschöpft und die Preiselastizität bei den Elternbeiträgen ausgereizt sind, verlangen PolitikerInnen neue und kostengünstigere Modelle für die Kinderbetreuung. Selbstorganisation, Sozialraum- und Ressourcenorientierung sind nicht mehr „nur“ soziale Handlungskonzepte, sondern politisches Programm. Vor diesem Hintergrund leistet die Autorin durch die theoretische Herleitung der Begriffe und der spezifischen Handlungskonzepte einen wesentlichen Beitrag zur Systematisierung von Alltagswissen und zur Klärung des Vorverständnisses, was die Diskussionen versachlicht und die Erfolgschancen sowie die Qualität von sozialraumorientierten Entwicklungsprojekten im Bereich der Familienergänzenden Kinderbetreuung erhöht.
Der Autorin ist mit ihrer Arbeit ein Beitrag aus der Praxis für die Praxis gelungen. Alltagswissen wurde verschriftlicht, durch theoretische Reflexion anhand spezifischer Handlungskonzepte transformiert und in systematisierter Form der Praxis zur Diskussion und Weiterentwicklung wieder zur Verfügung gestellt. Der Anhang und die Anmerkungen sind ein Fundus an weiterführenden und vertiefenden Informationen. Sie beinhalten die Aufarbeitung der aktuellen Literatur und „Good practice“-Beispiele zum Thema Sozialraumorientierung und Kinderbetreuung.
Das Buch ist ein unverzichtbarer Impulsgeber für Studierende der Sozialen Arbeit und der Pädagogik sowie für EntscheidungsträgerInnen, Vorstände, ProjektleiterInnen, EinrichtungsleiterInnen, Stadt-und OrganisationsentwicklerInnen, die sich sozialräumlich engagieren und/oder neue Modelle zur Familienergänzenden Kinderbetreuung entwickeln oder begleiten wollen.
lic. phil. Doris Rabenstein

Organisationsberaterin BSO
Zürich, Juni 2007

Eine weitere Rezension von Kitty Chassée, Dozentin an der Hochschule für Soziale Arbeit Zürich und Leiterin des Weiterbildungsmasters (MAS) in Kinder- und Jugendhilfe finden Sie unter http://www.infostelle.ch/de/dyn_output.html?navigation.void=2919&content.cdid=2919&content.vcname=container_publikationen&navivoid=3992&comeFromOverview=true&collectionpageid=3991&backurl=http://www.infostelle.ch/buchservice/rezensionen.html&SID=ffda88d189ea1961f30252f7aa6f47b9

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S.Gruber Intermediäre Organisationen i.d.Stadtentwicklung. ISBN 9783930830862 - 200gr

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Möglichkeitsräume für kollektives Lernen und Demokratieentwicklung
Schriftenreihe des europäischen Masterstudiengangs Gemeinwesenentwicklung, Quartiersmanagement und Lokale Ökonomie an der Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften der Hochschule München (www.macd.hmu.edu)
2007, ISBN 978 -3-93 0 83 0-86-2, 140 S.
Der Ansatz der Lernenden Organisation lässt auf Stadt(teil-)entwicklungsprozesse übertra-gen. Es müssen dafür lediglich die entsprechenden Lern- und Kommunikationsräume geschaffen werden. Die konsequente Anwendung des organisationalen Lernens hat gezeigt, dass ein grundlegender Paradigmenwechsel sowohl auf Ebene der Stadtplanung als auch innerhalb der intermediären Organisationen notwendig ist, um dem Anspruch auf Mitgestaltung und kooperativer Entwicklung gerecht werden zu können. Das Buch beleuchtet das Zusammenspiel von individuellen und kollektiven Lernprozesse. Das bis dato unhinterfragte Ziel gemeinsamen Entwickelns und Planens muss überdacht werden und Raum sowohl für individuelles als auch für kooperatives Erfahren geschaffen werden, der auch Platz für Rückkoppelungsschleifen in den Abläufen einplant. Vor dem Hintergrund, dass nicht jedes Problem im Kollektiv gelöst werden kann, drängt sich die Frage auf, wer in Zukunft die Schnittstellenkommunikation übernimmt. Die Kommunikation zwischen den Teilsystemen Zivilgesellschaft, Staat und Markt verlangt nämlich eine aktivere Haltung als die der reinen Moderation.

Rezensionen
von Christian M. Peer in: dérive Zeitschrift für Stadtforschung Nr. 29 Oktober-Dezember 2007, Seite 61
STADTENTWICKLUNG LERNEN
Die Förderung von Innovationsbereitschaft in der Stadtentwicklung steht im Zentrum der neuen Veröffentlichung von Sabine Gruber. Die Autorin und Leiterin des Lo­kale Agenda 21-Büros am Alsergrund in Wien geht davon aus, dass Stadtentwick­lung auf einer möglichst breiten Basis ste­hen muss,. um nachhaltig wirken zu kön­nen. Keine leichte Aufgabe - divergieren doch bekanntermaßen die Interessen der Akteurlnnen aus Zivilgesellschaft, Staat und Markt oftmals erheblich. In zuneh­mendem Maß sind es intermediäre Orga­nisationen, die an solchen Schnittstellen eine wichtige (kommunikative) Rolle ein­nehmen. Gruber analysiert hier die Mög­lichkeitsräume für individuelles und kol­Iektives Lernen und richtet ihren Blick auf das Städtische als wichtigen Ort des Po­litischen. Als politischen Realitäts-Check führt die Autorin den Malstab demokra­tischer Entscheidungsstile ein und verweist damit auch auf Entwicklungsgren­zen der Stadtentwicklung, welche sie auf grundlegende Strukturprobleme gegen­wärtiger Stadtgesellschaften zurückführt.
Diese Grenzen könnten - so die Hypothese - überwunden werden, indem Stadtent­wicklung konsequent als eine Summe von Lernprozessen verstanden wird, in denen sich alle Akteurlnnen im Sinne einer De­mokratieentwicklung weiterentwickeln und annähern müssen. Im Unterschied zu päda­gogisch inspirierten Theorien wie jener der Urbanen Bildung (siehe: Beck, Johannes u.a. (Hg.) (2005): StadtRandNotizen, Bd. 2. Urbane Bildung. Bremen: Edition Tem­men.) (Fokus auf Bedingungen, wonach die Menschen die Stadt bilden und die Stadt die Menschen bildet) liegt der Akzent in Grubers Forschungsansatz bei der Betrach­tung potenzieller Organisationsformen der Stadtentwicklung. Analysiert wird in ers­ter Linie das Grätzelmanagement in Wien. „Ziel ist es, die Entscheidungsabläufe und Settings zu beschreiben und Vorausset­zungen und Verbesserungsvorschläge für gelingende Prozesse und kollektive Wis­sensgenerierung (organisationales Lernen) zu formulieren". Aus problemzentrierten Interviews mit Expertlnnen aus den Teil­systemen Zivilgesellschaft, Staat und Markt sowie dem intermediären Bereich erzeugt Gruber ihre qualitative Datenbasis, wobei die Expertlnnen selbst in ihrem Handlungs­feld als AkteurInnen positioniert werden.
Aus einem induktiv-deduktiven Wechsel­spiel entlang einer Kategorienbildung extrahiert die Autorin schließlich drei Schwerpunkte: Motivation als Voraussetzung kooperativer Entwick­lung. Entscheidungs- und Durchsetzungs­stile als Rahmen demokratischer Entwick­lung und (Praxis-)Lernen als Schlüssel für Entwicklung. Gruber gelingt es somit einem häufig anzutreffenden Vorurteil aus dem Weg zu gehen: keinE AkteurIn agiert neutral. Insofern versucht sie die im Feld aufgezeichneten (verschiedenen und durch­aus widersprüchlichen) Motive aus der Perspektive des individuellen wie auch des gesellschaftlichen Nutzens zu verstehen. Mit eben dieser Kombination gelingt im Vergleich zum Interact-Handbuch Koope­rative Stadtentwicklung (siehe: Institut für Städtebau und Wohnungswesen der Lan­deshauptstadt München (Hg.) (2005): Ko­operative Stadtentwicklung: Das Interact Handbuch. Anders denken - Anders han­deln. München.), welches sich wie Gruber mit neuen Formen von Urban Governance und dem Entwurf integrierter Stadtent­wicklungsstrategien befasst, eine vertieftere Auseinandersetzung mit möglichen Orga­nisationsformen und deren Demokratie­gehalt.
Unberücksichtigt bleibt bei Grubers For­schungssetting die für Wien spezifische strukturelle Ausgangssituation der in vielen Bereichen der sozialen Stadtentwicklung maßgeblichen Rolle der klassischen, neuen und mobilen Gebietsbetreuungen. Vor dem Hintergrund der ökonomischen Vormacht­stellung der Gebietsbetreuungen könnten etwa im Anschluss an Grubers Versuch ei­ner wissenschaftlichen Differenzierung von Entscheidungs- und Durchsetzungsstilen neue aufschlussreiche Fragestellungen ent­lang systematischer Vergleiche verschie­dener (intermediärer) Organisationen in­nerhalb der sozialen Stadtentwicklung erarbeitet werden.
Mit der nun als Publikation vorliegenden Abschlussarbeit hat die Kulturwissen­schaftlerin den Masterstudiengang Gemein­wesenentwicklung, Quartiersmanagement und Lokale Ökonomie an der Fachhoch­schule München absolviert. Eine interes­sante Bildungsvariante auch in Hinblick auf die professionelle Verbindung von sozialer Arbeit und Raumplanung in der Stadtent­wicklung. Eine aufschlussreiche und vor allem den ökonomischen und sozialen As­pekten des Begriffs Nachhaltigkeit (siehe das Interact-Handbuch, a.a.O.) geschuldete Publikation, die zum aktiven Weiterdenken und Weiterlernen anregt.

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Patrick Oehler: Pragmatismus und Gemeinwesenarbeit. ISBN 9783930830855 - 250gr

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Die pragmatistische Methode von John Dewey und ihr Beitrag zur Theorie und Praxis der Gemeinwesenarbeit
Schriftenreihe des europäischen Masterstudiengangs Gemeinwesenentwicklung, Quartiersmanagement und Lokale Ökonomie an der Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften der Hochschule München (www.macd.hmu.edu)
2007, ISBN 978 -3-93 0 83 0-85 -5, 180 S.,
Auslöser dieses Buches war die Frage nach einer philosophischen Grundlage für die Theorie und Praxis der Gemeinwesenarbeit; die Suche nach einem Referenz- und Bezugspunkt, der diese wandlungsfähige und lokal sehr unterschiedlich geprägte Arbeitsform im Innersten zusammenzuhalten vermag. Denn das äusserlich Sichtbare der Gemeinwesenarbeit repräsentiert sich so vielfältig, interdisziplinär und widersprüchlich – so zukunftsweisend und antiquiert zugleich! –, dass ihr innerer Zusammenhang im Prinzip verborgen bleibt. Ein fruchtbarer Anknüpfungspunkt ist dabei der Pragmatismus von John Dewey, der durch einen starken Theorie-Praxis-Bezug besticht. John Dewey kam nachweislich mit der Gemeinwesenarbeit in ihrer Entstehungszeit in Chicago in Berührung. Er war primär Philosophieprofessor, nebenbei aber auch praktizierender Pädagoge, Sozialreformer und gern gesehener Gast und Förderer im „Hull-House“, einer der Geburtsstätten der Gemeinwesenarbeit. Das Buch skizziert die bedeutungsvolle Beziehung zwischen dem Pragmatismus von John Dewey und der Theorie und Praxis der Gemeinwesenarbeit. Die pragmatistische Methode, als intellektuelle Haltung und als Denkinstrument, erhält in dieser Beziehung die Funktion, der Gemeinwesenarbeit einen theoretischmethodischen Bezugspunkt zu geben, der ihr verhilft, durch die Begründung und Hilfestellung bei ihrer Selbsterneuerung und Weiterentwicklung, sie zu einem Instrument des sozialen Fortschritts zu machen.

 

"So wendet sich das Buch an alle, die sich im Rahmen von Studium oder Beruf für die philosophische Verankerung der Gemeinwesenarebeit interessieren."
(Soziale Arbeit 7.2009)

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Runge Der Aufbau von brückenbildendem sozialen Kapital. ISBN 9783930830848 - 200gr

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Bereitschaft zu und Hindernisse von quartiersübergreifenden Austauschprozessen und Netzwerken
Schriftenreihe des europäischen Masterstudiengangs Gemeinwesenentwicklung, Quartiersmanagement und Lokale Ökonomie an der Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften der Hochschule München (www.macd.hmu.edu)
2007, ISBN 978 -3-93 0 83 0-84-8, 104 S.
Der Zusammenhalt in unserer Gesellschaft nimmt ab, und je mehr dies geschieht, umso wichtiger werden Entwicklungen hin zu einer solidarischen Stadt. Die notwendige Förderung sozialen Kapitals wird verstärkt diskutiert, es geht dabei um den Aufbau von sozialem Vertrauen und nachbarschaftliche Netzwerke. Es reicht nicht, wenn wir uns im Rahmen von Gemeinwesenarbeit und Stadtentwicklung auf benachteiligte Stadtteile konzentrieren. Die zentrale Frage ist, inwieweit die Menschen in den angrenzenden Stadtteilen offen sind und denjenigen aus den benachteiligten Gebieten Chancen und Möglichkeiten bieten, an ihren Ressourcen und Netzwerken teilzuhaben. Der Aufbau brückenbildenden sozialen Kapitals ist als ein Prozess zu begreifen, der nicht einseitig aus den benachteiligten Gebieten heraus zu realisieren ist. Um das ökonomische, kulturelle, soziale und symbolische Kapital der Menschen im Umfeld benachteiligter Stadtteile für das Programm „Soziale Stadt“ nutzbar zu machen, muss in der Arbeit stärker als bisher bei diesen sozioökonomisch und gesellschaftlich bessergestellten Menschen angesetzt werden. Das Buch richtet sich an Menschen, die in Zusammenhängen der Gemeinwesenarbeit, des Quartiersmanagements und der Stadtentwicklung tätig sind. Anhand eines konkreten Stadtteils in Berlin-Kreuzberg wird dargestellt, welche Folgen sich aus der enge Gebietsabgrenzung im Programm „Soziale Stadt“ ergeben. Plädiert wird für eine Gebietserweiterung und ein zusätzliches Handlungsfeld im Quartiersmanagement in Form einer gezielten Initiierung und Begleitung von Austauschprozessen mit den Menschen im Umfeld des benachteiligten Quartiers.

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A.Farzzetto, J.Zimmer (Hg): Privatisierung der Ausbildungsvermittlung? ISBN 9783930830664 - 400gr

Artikel-Nr.: M 182

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Das Beispiel der Düsseldorfer AusbildungsAgentur AVA.

2005, ISBN 3-930830-66-3, 155 Seiten

Abstract
Im Rahmen der so genannten "Aktiven Arbeitsmarktpolitik" ist heute die Arbeits- und Ausbildungsvermittlung weitgehend dereguliert und privatisiert. Die vorliegende, von der Hans Böckler Stiftung in Auftrag gegebene Untersuchung analysiert exemplarisch für den Zeitraum von 2002 bis 2004 die private Düsseldorfer Ausbildungs-Vermittlungs-Agentur (AVA). Dieses landesweit erste Modell in NRW war ein von der Arbeitsverwaltung qualitätskontrollierter Trägerverbund privater und öffentlicher Vermittlungsdienstleister.
Seitdem die Arbeitsverwaltung die öffentlichen Mittel zur Förderung der Ausbildungsvermittlung nur noch landeszentral vergibt und ausschreibt, werden solche erfahrenen und milieunahen Träger nicht mehr berücksichtigt.
Mit ihren Ergebnissen bietet die AVA-Studie heute eine Vergleichsmöglichkeit zwischen der bisherigen halbprivatisierten, qualitätskontrollierten Ausbildungsvermittlung und der aktuellen vollständig deregulierten Vermittlungs-praxis. Darüber hinaus liefert sie umfangreiches Material über die jugend­liche Wahrnehmung der Klassenstrukturen im Übergang von der Schule zur Arbeitswelt.

Inhaltsverzeichnis
Vorspann
Vom Ignorieren guter Erfahrungen und vom Rückzug der öffentlichen Fürsorge und Kontrolle aus dem Vermittlungsgeschäft: Die Ergebnisse der Evaluation einer privaten Vermittlungsagentur (Erika Mezger)
Motive, Intentionen und Vorgehen
Unser Untersuchungskontext: Arbeitsmarktpolitik, Privatisierung der Vermittlung und Jugendarbeitslosikeit
Die Privatisierung und ihre Vorgeschichte / Jugendarbeitslosigkeit und Lehrstellenmarkt
Forschungsdesign
Forschungsrelevante Fragestellungen / Unsere Untersuchungsdimensionen: Struktur-, Prozess-, Produkt- und Wirkungsqualität der Agentur / Das Forschungsprojekt: Umsetzung und Widerstände
Der Untersuchungsgegenstand -  Die AusbildungsVermittlungsAgentur AVA
Arbeitsmethodik und Zielsetzung der AVA / Interne, externe Organisation und Kooperationen / Teilnehmergewinnung und Zielgruppenbeschreibung / Charakterisierung des Vermittlungsauftrages
Methodische Vorgehensweise
Qualitative Analyse: Mitarbeiterbefragung / Quantitative Analyse: Jugendbefragung
Die Ergebnisse
Leistungsbeschreibungen und Bewertung der Maßnahmen durch die Mitarbeiter
Strukturqualität / Prozessqualität /Produkt- und Wirkungsqualität
Nachbemerkungen 
Jugendbiographische Materialien / Abspann 
Literaturverzeichnis
Anhang

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S.Odierna, U.Berendet (Hg.):Gemeinwesenarbeit.GWA-Jahrbuch 7. ISBN 9783930830442 - 650gr

Artikel-Nr.: M 165

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Simone Odierna, Ulrike Berendet (Hg.):
Gemeinwesenarbeit. GWA-Jahrbuch 7
Entwicklungslinien und Handlungsfelder.
2004 ISBN 3-939830-44-2, 440 Seiten


Der vorliegende Band der Reihe Gemeinwesenarbeit beleuchtet inhaltlich das breite Spektrum, um das sich die Gemeinwesenarbeit dreht. Es geht um das, was sich in Praxis und Theorie hinter gemeinwesenorientierter Sozialer Arbeit verbirgt, um ihre Geschichte ebenso wie um aktuelle Entwicklungen. Die Artikel reichen vom Konzept Saul Alinskys bis zur GWA im Rahmen der alltäglichen Lebensführung. Es geht um die "Einmischung" in den Stadtteilen, die Renaissance des Regionalen ebenso wie um Medienpädagogik im Rahmen der GWA oder den Einsatz von Methoden der GWA in der "Sozialen Stadt" der Dritten Welt und in Australien.
Das Jahrbuch Gemeinwesenarbeit 7 ist zugleich Prof. Dieter Oelschlägel gewidmet als Festschrift für seine Verabschiedung aus dem Fach "Praxisorientierte Sozialwissenschaft" an der Universität Duisburg-Essen.

Vorwort/Auszüge
(..) Der Band wird eingeleitet durch eine Würdigung von C.W. Müller, Dieter Oelschlägels Lehrer, der kurz auf dessen Biographie eingeht und die besondere Entdeckung von Boulet, Krauß und Oelschlägel hervorhebt, als sie die in den Niederlanden entwickelte Differenzierung in territoriale, funktionale und kategoriale Gemeinwesenarbeit aufgriffen und ihr Interesse der kategorialen Zielgruppenarbeit zuwandten. Sie vollbrachten damit eine Leistung, welche die Entdeckung der "Gruppe" als vermittelnder Gesellungsform zwischen Individuum und Gesamtgesellschaft wiederholte. Damit zusammen hängt nach C.W. Müller eine zweite Leistung von Jacques Boulet, Jürgen Krauß und Dieter Oelschlägel, der umfangreiche Band "Gemeinwesenarbeit als Arbeitsprinzip. Eine Grundlegung"2. Die drei Autoren, vor allem aber Dieter Oelschlägel, befreiten nach seiner Auffassung darin "Gemeinwesenarbeit" aus dem bornierten Streit in der deutschen Rezeptionsgeschichte der drei klassischen "methods of social work".
Im ersten Abschnitt des vorliegenden Jahrbuches werden Geschichte und Theorie der Gemeinwesenarbeit aus unterschiedlicher Fachlichkeit heraus und von verschiedenen Blickwinkeln her beleuchtet. Allen Autoren dieses Teils gemeinsam ist eine ausgesprochen langjährige Erfahrung mit der Entwicklung der Gemeinwesenarbeit. Zu Beginn stehen Rudolph Bauer und Peter Szynka mit ihrem Artikel über Saul Alinski. Anschließend setzen sich Wolfgang Hinte, Wolfgang Krebs, Jürgen Krauß, Peter Krahulec und Günter Rausch mit dem Begriff der Gemeinwesenarbeit als einer radikalen, parteilichen, sich einmischenden Sozialen Arbeit auseinander. Den Abschluss des Kapitels bildet Kurt Baders Artikel über Alltagsbewältigung im Gemeinwesen aus der Position der kritischen Psychologie.
Der zweite Abschnitt behandelt den Aspekt der Regionalisierung: die Regionalisierung sozialer Dienste (Peter Marchal), den Aspekt der aktuellen Regionalisierungsdebatte in der staatlich-kommunalen Mittelebene der Landespolitik Nordrhein-Westfalens (Thomas Rommelspacher) und Partizipation im Bereich der Stadtteilentwicklungsplanung (Maria Lüttringhaus) sowie "problembehaftete Gebiete" (Hartmut Häußermann), Gemeinwesenarbeit als Qualitätsmerkmal von Quartiersmanagement (Tilo Klöck) und Stadtteilzentren und Nachbarschaftshäuser als Orte der Gemeinwesenarbeit (Georg Zinner).
Im dritten Teil des Buches finden sich Artikel, die sich aus unterschiedlicher Perspektive mit Gemeinwesenökonomie befassen (Elsen und Wendt).
Teil vier des Bandes beinhaltet Beiträge zu Zielgruppen der Gemeinwesenarbeit. Manfred Kappeler schreibt zum Thema Partizipation von Kindern und Jugendlichen: "Einmischen jetzt". Margarete Thaden-Steinhauer ist vertreten mit einem abstrakteren Artikel zu generativem Körpervermögen und patriarchal-sexistischer Bevormundung der Frau, Sabine Stövesand beschreibt frauenorientierte Stadtteilarbeit gegen Gewalt, Emilija Mitrovic bearbeitet das Thema Prostitution und Stefan Gillich beschreibt das Arbeitsprinzip Gemeinwesenarbeit in der Arbeit mit Wohnungslosen. Richard Sorg stellt abschließend ein Projekt sozialer Arbeit mit Migranten in der Schweiz unter Globalisierungsbedingungen vor.
Im fünften Abschnitt des Buches geht es um die Nutzung unterschiedlicher Medien in der Gemeinwesenarbeit: Eine umfassende Untersuchung zu Stadtteilzeitungen wird von Regina Kirsch, Jens Maienschein und Florian Tennstedt vorgestellt, es folgen Burkhard Hill zu Musik und Soziokultur ("Rockmobil") und Simone Odierna zu Forumtheater in der Gemeinwesenarbeit.
Der sechste Teil umfasst Artikel zur Gemeinwesenarbeit in den neuen Bundesländern. So beschreibt Jochen Köhnke Orte der Gemeinwesenarbeit in Ost und West, Lothar Stock die Gemeinwesenarbeit in Ostdeutschland und Antje Graupner, Manuela Lehnert und Thomas Lang von der Sächsischen Sozialakademie stellen Gemeinwesenarbeit in Dieter Oelschlägels Heimatregion in Chemnitz-Hutholz vor.
Im vorletzten Teil des Buches geht es um internationale Erfahrungen mit Gemeinwesenarbeit. Mit einem Artikel zum Thema Gemeinwesenarbeit und extreme Gewalt/Armut beginnt Dieter von Kietzell den Abschnitt, es folgt Jacques Boulet zu "Commitment to place and community...", anschließend beschreibt Reinhard Aehnelt "Soziale Stadt in Havanna" und Mohammad-Anwar Butt die "Gemeinwesenarbeit in Pakistan".
Den Abschluss des Buches bilden ein Interview, das Sabine Hering mit Dieter Oelschlägel führte und eine Würdigung seiner Arbeit als Gemeinwesenarbeiter und Kommunalpolitiker in Dinslaken durch die Bürgermeisterin von Dinslaken, Sabine Weiss. (...)

Inhaltsverzeichnis
Simone Odierna: Editorial / C. Wolfgang Müller: Von der Methode zum Prinzip. Dieter Oelschlägel als Gemeinwesenarbeiter / Rudolph Bauer/Peter Szynka: Wer war Saul D.Alinsky? / Wolfgang Hinte: Entlang den Interessen der Wohnbevölkerung. Zur Erinnerung an die Radikalität eines Konzepts / Wolfgang Krebs: Die fünf Wellen / E. Jürgen Krauß: Einmischung. Ein Element von Strategien der Gemeinwesenarbeit / Günter Rausch:  Parteilichkeit und Solidarität als Grundmaximen der Sozialen Arbeit / Peter Krahulec: Heimat - die andere Fremde. Erinnerungen an und für Dieter Oelschlägel / Kurt Bader: Alltägliche Lebensführung im Gemeinwesen. Ein Beitrag zur Weiterentwicklung gemeinwesenorientierten Handelns / Peter Marchal: Regionalisierung sozialer Dienste. Konzepte, Erfahrungen, Grenzen / Hartmut Häußermann: "Problembehaftete" Gebiete / Thomas Rommelspacher: Überlegungen zur Renaissance des Regionalen / Maria Lüttringhaus: Partizipation in der Stadt(teil)entwicklung - Mehrwert auf vielen Ebenen / Tilo Klöck: Das Arbeitsprinzip Gemeinwesenarbeit als Qualitätsmerkmal von Sozialraumorientierter Sozialer Arbeit und  Quartiersmanagement / Georg Zinner: Stadtteilzentren und Nachbarschaftshäuser als Partner lokaler Politik und bürgerschaftlichen Engagements / Wolf Rainer Wendt: Soziale Arbeit und Ökonomie im Gemeinwesen: der sozialwirtschaftliche Zusammenhang / Susanne Elsen: Gemeinwesenarbeit und Lokale Ökonomie. Überlegungen aus der Perspektive der Sozialen Arbeit / Manfred Kappeler: Einmischen jetzt! Zum aktuellen Diskurs über politische Beteiligungs- und Mitwirkungsformen für Kinder und Jugendliche / Margarete Tjaden-Steinhauer: Generative Körpervermögen und patriarchal-sexistische Bevormundung der Frau / Sabine Stövesand: Stadtteile machen mobil. Von GWA, Gewalt und Gouvernementalität / Emilija Mitrovic: Der gesellschaftliche Umgang mit Prostitution in Deutschland / Stefan Gillich: Ein Arbeitsprinzip schlägt Wurzeln: Gemeinwesenarbeit in der Wohnungslosenhilfe / Richard Sorg: Soziale Arbeit unter Globalisierungsbedingungen / Regina Kirsch / Jens Maienschein / Florian Tennstedt: Stadtteilzeitungen als Medium Sozialer Arbeit in sozialen Brennpunkten / Burkhard Hill: Musik und Soziokultur im Gemeinwesen / Simone Odierna: Forumtheater im Gemeinwesen / Lothar Stock: Gemeinwesenarbeit in Ostdeutschland / Jochen Köhnke: Düsseldorf, Karl-Marx-Stadt, Chemnitz, Münster. Orte der Gemeinwesenansätze in Ost und West / Antje Graupner / Manuela Lehnert / Thomas Lang: Vom GWA-Projekt zum Nachbarschaftszentrum in Chemnitz-Hutholz / Dieter von Kietzell: Gemeinwesenarbeit unter den Bedingungen extremer Armut und Gewalt / Jacques Boulet: Some time in September 1998 / Reinhard Aehnelt: "Soziale Stadt" in Havanna / Mohammad-Anwar Butt: Gemeinwesenarbeit und das neue kommunale System in Pakistan / Sabine Hering im Gespräch mit Dieter Oelschlägel: "Er steht dem Staat noch ungefestigt gegenüber!" /Sabine Weiss: Theorie und Praxis zum Nutzen der Heimatstadt oder vom Propheten im eigenen Lande...

Herausgeberinnen
Dr. Simone Odierna, Studium der Soziologie, Volkswirtschaft, Sozialen Arbeit an der FU-Berlin und der GH-Duisburg und im Weiterbildungsstudium Arbeitswissenschaft an der TU-Hannover, Promotion an der Universität Dortmund bei Sigrid Metz-Göckel. Fortbildung zur Theaterpädagogin an der Akademie Remscheid. Heute ist sie Lehrbeauftragte an der Fachhochschule München und der Universität Duisburg - Essen und lebt als Moderatorin und Gutachterin in München. Langjährige Tätigkeit in der politischen Jugend- und Erwachsenenbildung und Kulturarbeit; Praxis in der Jugend- und Frauenarbeit; Forschung in den Bereichen Kultur, Jugend, Frauen sowie Arbeits- und Verwaltungsorganisation. 2000/2001 wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Duisburg,  Fachsprecherin und Geschäftsführerin des Faches Soziale Arbeit und Erziehung / Praxisorientierte Sozialwissenschaften. In dieser Funktion übernahm sie die Herausgabe der Festschrift für Prof. Dieter Oelschlägel, Zusammenarbeit mit Dieter Oelschlägel u.a. in Sachen "Forumtheater in Bruckhausen".
Dr. Ulrike Berendt, Professorin für Praxisorientierte Sozialwissenschaften insbesondere Familie und Wohnen an der Universität Duisburg-Essen. Lehr- und Arbeitsschwerpunkte: Familie und sozialer Wandel, Stadt- und Regionalentwicklung, Soziale Probleme.

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Maria Bitzan, Tilo Klöck (Hg): Politikstragien-Wendungen und Perspektiven.ISBN 9783923126910-400gr

Artikel-Nr.: M 122

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Abstract
Die Entpolitisierung sozialer Probleme und der Sozialen Arbeit, die wie Sisyphus rastlos versucht, die überwuchernden Probleme kleinzuhalten, wird oft beklagt. Jetzt gilt es, die sozialen Risiken, Probleme und Konflikte aufzuzeigen, sie zum politischen Problem zu machen die Stillhalteabkommen zwischen den Institutionen aufzubrechen - Gegenmacht zur Verbesserung der Lebensverhältnisse kann organisiert werden. Gegen die verbreitete Orientierungs- und Lustlosigkeit wollen die hier versammelten Beiträge eher pragmatisch als in abgehobenen Strategie- und Theoriediskussionen vorgehen; sie stammen von Männern und Frauen aus Wissenschaft und Praxis, der Aus- und Fortbildung.

Vorwort
(...) Die Beiträge sind eine bunte Mischung im Kontinuum vom Praxisbericht und theoretischen Wurf: Jede Sichtweise hat ihre Eigenwilligkeit und ihre eigenen Impulse. Alle aber beziehen sich auf das Thema dieses Jahrbuches: Poltitikstrategien.
(...) Fragen werden uns durch das Buch begleiten, die auch anschließend nicht gelöst sein werden:
- Richtungsweisende Konzepte von Obdachlosenpolitik (Auflösung der Unterkünfte) können nur in Zeiten relativ geringer Wohnungsnot aufrechterhalten werden. Stimmt das, und was machen wir mit den aktuellen puren Überlebensnotwendigkeiten?
- Was heißt heute kritische Sozialpolitik in einer Situation, die gekennzeichnet ist von einem starken Individualisierungstrend und dem Fehlen sozialer emanzipatorischer Bewegungen mit politischer Schubkraft? Woher sollen kollektive Strukturen kommen?
- GWA wird in der Regel öffentlich finanziert bei sehr unterschiedlichen Trägerschaften. Die Auswirkungen hiervon auf Politisierungskonzepte sind nur  ausschnitthaft erörtert.
- Wie sehen derzeitige politisierende Strategien (deren Wirksamkeit bisher noch nicht erwiesen ist) in Großstädten aus? Wie ließe sich die Entwicklung von konfliktorientierten Stadtteilanalysen, das Einklagen von Armutsberichterstattungen und die Suche nach multikulturellen Handlungskonzepten gegen den um sich greifenden Rassismus vorantreiben?
- Bei der konzeptionellen und sozialpolitischen Ausrichtung von sozialer Arbeit wird GWA derzeit nicht diskutiert. Gerade auch bezüglich der Neuordnung sozialer Arbeit in den neuen Bundesländern müßte es darum gehen, GWA zu zeigen, ins Gespräch zu bringen und sie im Feld von Gemeinwesenorientierung, Stadtteilarbeit etc. zu identifizieren. Wenig hilfreich ist dabei ein Literaturstand, der hinter der Praxis zurückliegt.
Das Jahrbuch zielt auf eine Politik des Sozialen in der GWA, mit der die sozialen Risiken, Probleme und Konflikte aufgezeigt und zum politischen Thema gemacht werden, indem sich GWA in etablierte Politik- und Planungsbereiche entschlossener einmischt, die Stillhalteabkommen zwischen den Institutionen und wieder neu zwischen den Geschlechtern aufbricht und die eigene Machtunterworfenheit überwindet, indem sie in konzertierten Aktionen mit BürgerInnen, engagierten Fachkräften und innovationsbereiten Institutionen Gegenmacht zur Verbesserung der Lebensverhältnisse organisiert.

Inhaltsverzeichnis
Editorial
1. Zeit - Geschichte / Oelschlägel, Dieter: Politikverständnis in der Gemeinwesenarbeit im Wandel / Przytulla, Horst: Die Kunst als ausgemachter Verlierer zu gewinnen. Erinnerungen an die Zukunft der Gemeinwesenarbeit / Staub-Bernasconi, Sylvia: Waren die Frauen von Hull-House in Chicago Wirklich Gemeinwesenarbeiterinnen?
2. Standorte und Strategien / Langnickel, Hans; Zwischen Gesellschaftskritik und Pragmatismus. Der Kommunitarismus in einer politischen Theorie der Sozialarbeit / Hinte, Wolfgang: Intermediäre Instanzen in der Gemeinwesenarbeit - die mit den Wölfen tanzen / Heiner, Maja: Aufbau und Nutzung politischer Netzwerke in der Gemeinwesenarbeit / Bitzan, Maria: Das weibliche Gemeinwesen - verdeckte Provinz der GWA - oder: wie kommt der Küchentisch auf die Straße? / Klöck, Tilo: "Empowerment" in der Balance von Interessenorganisation und stellvertretender Einmischung als kombinierbare Prozesse der Machtbildung
3. Stadt und Land / Krummacher, Michael: Soziale Probleme in Großstadtregionen und Großstadtpolitik als Rahmenbedingungen von Einmischungsstrategien / Krahulec, Peter, Rüschendorf, Roswitha: Land in Sicht! Ein neues Kapitel der Gemeinwesenarbeit / Rüschendorf, Roswitha: Dorferneuerung in Hessen - ein neues Handlungsfeld der Gemeinwesenarbeit / Krahulec, Peter: Psychotope, runde Kneipentische und Querschnittsaufgaben - warum ich vom "Lernort Dorf" so begeistert bin
4. Lokale Entwicklungen und Erfahrungen / Angele, Gebhard: Politische Aktivierung von BewohnerInnen in Notunterkünften Erfahrungen, Erfolge und Probleme im Rahmen der Gemeinwesenarbeit / Dehm, Karl: Vernetzung: Zauberwort oder politischer Lösungsweg? Zum Verhältnis von Sozialarbeit und Stadtteilinitiativen im Stuttgarter Hallschlag / Koch, Michael: Standortbestimmung und Perspektiven in der GWA nach zwanzig Jahren Stadtteilarbeit im Offenbacher Brennpunkt Lohwald / Karsdorf, Sigrid; Lehnich, Stefanie: Projekt "Gesundheits- und Bürgerzentrum Halle-Trotha" der "Bürgerinitiative Gesundes Trotha e.V." / Baumgartner, Traudl: Regionalisierung und Dezentralisierung sozialer Dienste in München - ein Modellprojekt mit einer Dokumentation der Konzeption und des Stadtratbeschlusses von 1992 / Stadtteilbüro Malstatt: Von der Not im Wohlstand arm zu sein. Ergebnisse einer Lebensweltstudie
5. Grenzüberschreitungen / Seibert, Ulrich: Politisches Selbstverständnis zwischen Gemeindepsychiatrie und Gemeinwesenarbeit / Radice von Wogau, Janine: Der Netzwerkansatz - ein über die Familie hinausgehendes soziales Netz mobilisieren / Heiner, Maja: Training in Community Organizing / Schneider, Monika: Let's Organize - Interview mit Ed Shurner und Don Elmer

HerausgeberInnen
Maria Bitzan, Dr., langjährige Mitarbeiterin in einem Soziokulturprojekt, 10 Jahre Mitarbeit im Frauencafe, wissenschaftliche Begleitung von Erprobungsprojekten des Landeswohlfahrtsverbandes Württemberg-Hohenzollern in der gemeinwesenorientierten Jugendhilfe, ist Assistentin am Institut für Erziehungswissenschaft, Abteilung für Sozialpädagogik der Universität Tübingen.
Tilo Klöck, Dr., ehemaliger Mitarbeiter eines soziokulturellen Projekts, wissenschaftliche Begleitung von gemeinwesenorientierten Erprobungsprojekten in der Jugendhilfe des Landeswohlfahrtsverbandes Württemberg-Hohenzollern, ist Dozent im Burckhardthaus, Evangelisches Fortbildungsinstitut für Jugend- und Sozialarbeit in Gelnhausen

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Maria Bitzan, Tilo Klöck: "Wer streitet denn mit Aschenputtel?" ISBN 9783923126750 - 480gr

Artikel-Nr.: M 108

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Abstract
Ausgehend von Studien zur Kooperationsstruktur und Konfliktorientierung, zu frauenspezifischen Handlungskonzepten und instutionellen Rahmenbedingungen entwickeln die AutorInnen Orientierungshilfen für eine innovative Praxis. Sie wenden sich gegen die Enpolitisierung sozialer Probleme und plädieren für beweußte Konfliktstrategien und eine konsequente Geschlechterdifferenzierung in Problemdeutung, Handlungsansatz und Zielperspektive.

Vorwort
Erwachsen aus langjähriger Arbeit in der wissenschaftlichen Begleitung von gemeinwesenorientierten Projekten der Sozialen Arbeit, zielt die Arbeit von Maria Bitzan und Tilo Klöck auf eine Reinterpretation, auf ein neues Konzept politisch verstandener Gemeinwesenarbeit. Mit diesem Vorhaben beharren die Autoren auf dem alten Selbstanspruch der Gemeinwesenarbeit - und sie tun dies gleichsam gegen den Zug der Zeit.
In den 70er Jahren waren Projekte und Diskussionen zur Gemeinwesenarbeit ein zentrales Thema innerhalb der Sozialen Arbeit. Nach dem Fanal, der Schließung des Viktor-Gollancz-Institut, dem Flaggschiff der Gemeinwesenarbeitsdiskussion, und in der sich zunehmend entpolitisierenden gesellschaftlichen und sozialpolitischen Diskussion, gerieten Projekte und die fachliche Auseinandersetzung mit der Gemeinwesenarbeit an den Rand. - Gleichzeitig jedoch wurde ein zentraler Strukturaspekt des Konzepts Soziale Arbeit als Organisation regional und lokal vernetzter Leistungsstrukturen - unter neuen Titeln neu und zunehmend intensiver verhandelt, unter den Titeln Stadtteilarbeit, Milieuarbeit, Ressourcenarbeit, lebensweltorientierte Arbeit. Diese neuen Konzepte verallgemeinern den Gemeinwesenansatz; sie geraten aber -jedenfalls im main stream von Praxis und Diskussion -in Gefahr, daß sich die politisch-sozialpolitischen Intentionen der alten Gemeinwesenarbeit verlieren: Spezifische Arbeit in sozialen Brennpunkten und der Anspruch, daß Stadtteile und ihre BewohnerInnen zu einem artikulierten politischen Selbstverständnis finden.
In dieser Situation ist es provozierend und notwendig, auf einem politischen Ansatz von Gemeinwesenarbeit zu beharren. Es bliebe jedoch ineffektiv, wenn es nicht gelänge, den Anspruch für die neuen, gesellschaftlich gewandelten Bedingungen neu auszulegen und zu konkretisieren.
In einer Gesellschaft, die als Zweidrittel-Eindrittel-Gesellschaft ebenso durch die Differenz zwischen arm und reich wie durch Pluralisierung und Individualisierung der Lehensstrukturen charakterisiert ist, in der die Aufgaben der Lebensbewältigung im Alltag zunehmend anstrengender werden, kann Politisierung nicht nur - im gleichsam traditionellen Schema - auf Öffentlichkeit und die Skandalisierung gegebener Zustände hinzielen. Politisierung meint - so übernehmen die Autoren Ansätze vor allem aus den sozialen Bewegungen und aus der Frauenbewegung - die Frage nach Gestaltungsräumen in der Lebenswelt der Betroffenen, nach Gestaltungsräumen, die Offenheiten, Optionen und Chancen zu eigener, selbstbestimmten Verhältnissen bietet. - Die Hoffnung aber auf solche Gestaltungsmöglichkeiten verweist auf gesellschaftliche Antagonismen, Widersprüche; die Autoren thematisieren zum einen, daß Lebensbewältigung sich immer auch in Auseinandersetzungen und Kämpfen, in Konflikten, vollzieht und zum anderen, daß Männer und Frauen mit unterschiedlich geprägten Lebenserfahrungen und Lebensplänen leben.
Die Darstellung von Konflikterfahrungen und die Darstellung des weiblichen Gemeinwesens bilden die Mitte der vorliegenden Arbeit.
Die Arbeit entwirft ein sehr differenziertes und detailiertes Panorama zur Kooperations- und Konfliktstruktur, wie sie sich im Gemeinwesen auf den unterschiedlichsten Ebenen der Arbeit in der Institution, zwischen Institutionen, zwischen Institutionen und Ehrenamtlichen und hin zur Öffentlichkeit darstellen. Die Darstellung akzentuiert dabei vor allem Probleme der latent gehaltenen Konflikte und der vielfältig praktizierten Vermeidungsstrategien; die oft so wenig befriedigenden "ungekonnten" Erfahrungen im Umgang mit Konflikten werden betont und mit dem nach Mathiesen dargestellten Konzept der Entwicklung von Gegenmacht konfrontiert. Gegenstrategien, Partizipation und Transparenz sind die Ansätze, um Konflikte als Lernansatz und Lernprozeß fruchtbar werden zu lassen.
Die Arbeit zielt darauf, daß vor allem Frauen die Adressantinnen von gemeinwesenorientierten Projekten sind und kritisiert, daß Frauen gegen den Eigensinn ihrer Lebensentwürfe in ihrer Mutter- und Familienpflicht in Dienst genommen werden, wie es in der Sozialen Arbeit immer noch weithin selbstverständlich praktiziert wird. Die Arbeit macht deutlich, wie geschlechtsspezifisch unterschiedlich, also für Frauen anders als für Männer, Gemeinwesen in seiner lokalen Struktur, in seinen Problemen von Isolation und seinen Chancen zur Kooperation und Kommunikation sich darstellt.
Im Durchgang durch die vielfältigen Erörterungen wird u.a. auch deutlich, wie heikel das Verhältnis von professionellem Selbstverständnis und sozialpolitischem Engagement in der Arbeit ist; die professionellen Strategien zur Konfliktvermeidung, zur Individualisierung und Verfachlichung von Konflikten und Spannungen ebenso wie zur Pazifizierung in der Auseinandersetzung lassen sich, so die Autoren, nur aufbrechen, wenn Kontakte zur sozialen Bewegung und zur Frauenbewegung über die Soziale Arbeit hinaus gesucht und für sie fruchtbar gemacht werden.
Vor dem Hintergrund der in der Tendenz gleichen, aber im Konkreten höchst unterschiedlichen Projekte, die untersucht werden, vor dem Unterschied also von sehr vielfältigen Konzeptentwicklungen, Beratungen und Evaluationen gelingt es den Autoren, die Tragweite ihres Konzepts konkret und anschaulich deutlich zu machen. Mir scheint ein besonderer Verdienst der Arbeit, daß diese konkreten Analysen im Zusammenhang sehr unterschiedlicher Rahmenbedingungen dazu auffordern, auch in anderen Projekten den jeweils konkreten Zusammenhang zu analysieren und je spezifische Arbeitskonzepte zu entwickeln; es geht nicht um Entwürfe und Rezepte, sondern um die Ermutigung zu Entwicklungen, die vor dem Hintergrund allgemeiner Orientierungen den jeweils konkreten Bedingungen gerecht werden können.
Schließlich: Die vorliegende Arbeit provoziert nicht nur dazu, die Gemeinwesenarbeitsdiskussion wieder zu intensivieren; sie scheint mir interessant auch für die allgemeine sozialpädagogische Diskussion. Daß die Verbindung zwischen sozialen Bewegungen und sozialer Arbeit defizitär ist, wird vielseitig moniert; die vorliegende Arbeit gibt Hinweise und Materialien zu Möglichkeiten eines wieder intensiveren Wechselbezugs. Indem die Arbeit die Strukturkonzepte der regional und lokal vernetzten sozialen Arbeit konkretisiert, ist sie ein gewichtiger Beitrag auch zur Weiterentwicklung dieser Konzepte überhaupt. Lebenswelt wird deutlich in ihrer konfliktbestimmenden Struktur und den geschlechtsspezifisch bedingten Differenzierungen und Antagonismen.
Gewichtig scheint mir nicht zuletzt auch der darinliegende Beitrag zu einer Konkretisierung der Frage, was Politisierung innerhalb der Sozialpädagogik bedeuten kann.
Tübingen, im Januar 1993 Hans Thiersch

Inhaltsverzeichnis
Vorwort / Vorbemerkung / Einführung / Politisierende Sozialarbeit / Übersicht
1. Konfliktorientierung und Geschlechterdifferenzierung in der Gemeinwesenarbeit als Chance zur Politisierung sozialer Arbeit / 1.1 Grundlagen zur Politisierung sozialer Arbeit /1.1.1 Neue Herausforderungen an soziale Arbeit /1.1.2 Soziale Arbeit, Sozialpolitik und Geschlechterpolitik die vernachlässigten Dimensionen der Konfliktorientierung und Geschlechterdifferenzierung / 1.2 Politikbezug der Gemeinwesenarbeit / 1.2.1 Doppelfunktion der Gemeinwesenarbeit 1.2.2 Krisenbezüge der Gemeinwesenarbeit . / 1.2.3 Organisationsinteressen und die Relevanz der neuen sozialen Bewegungen / 1.2.4 Zusammenfassung / 1.3 Erkenntnisinteressen und Untersuchungsperspektiven
2. Ausgangspunkt: Förderprogramm Gemeinwesenorientierte Jugendhilfe / 2.1 Implikationen des Förderprogramms 2.2 Wissenschaftliche Begleitung . / 2.3 Erprobungsprojekte ./ 2.3.1 Mobile Jugendarbeit im Stadtteil 'Weißes Bild' in Biberach / 2.3.2 Mädchenberatung in Verbindung mit der Schulsozialarbeit an der hauswirtschaftlichen Berufsschule Stöckach Mädchentreff für ausländische und deutsche Mädchen in Stuttgart . / 2.3.3 Gemeinwesenbezogene Arbeit des Sozialen Dienstes im Stadtteil "Geflügelhof' in Kirchheim/Teck / 2.3.4 Gemeinwesenorientierte Sozialarbeit in Ludwigsburg-Eglosheim / 2.3.5 Gemeinwesenbezogene Jugendhilfe im ländlichen Raum in Kirchentellinsfurt
3. Konfliktorientierung als sozialpolitische Handlungskompetenz / 3.1 Stellenwert des Konflikts und der Konfliktorientierung / 3. 1.1 Kontroversen über Konfliktorientierung (Problemskizze) / 3.1.2 Konflikttheoretische Positionen . Systemgleichgewicht durch Konflikt Konfliktualität aller Gesellschaft / Kritik am Konfliktreduktionismus / Lernbedeutung des Konflikts / 3.1.3 Stellenwert des Konflikts in verschiedenen / Konzepten von Gemeinwesenarbeit / 3.1.4 Zusammenfassung / 3.2 Konfliktanalysen und Konfliktstrategien als Grundelemente einer sozialpolitischen Handlungskompetenz / 3.2.1 Grundzüge der Konfliktanalyse Konfliktkonstellationen und Konfliktsymmetrie Differenzierung von Konflikt-AkteurInnen / Konfliktstadien und Konfliktmechanismen Konfliktattitüden und Konfliktverhalten / Fragen zur Evaluation in Konfliktfeldern / 3.2.2 Differenzierung von Konfliktstrategien / Konfliktsteuerung, Konfliktkontrolle und Konfliktlösung Verdrängung und Kanalisierung von Konflikten / Konfliktabsorbierende korporative Organisationsmuster / Konfliktregulierung durch Verhandlungen / Assoziative und dissoziative Konfliktstrategien/ Strategien zur Symmetrisierung von Konflikten / Aktivierung von BürgerInnen . Formierung der lokalen Fachbasis / Organisation von Allianzen zur Einmischung und Behelligung des Gemeinwesens / 3.3 Empirische Studien zur Kooperations- und Kontliktstruktur / 3.3.1 Konfliktorientierung in der Problemanalyse /  3.3.2 Konflikte bei der Öffentlichkeitsarbeit / 3.3.3 Konfliktorientierung bei der Problembearbeitung / Konflikte in der trägerübergreifenden Kooperation / Konflikte im Zusammenwirken mit Ehrenamtlichen aus Kirchengemeinden, Vereinen und Initiativen / Konflikte im Binnenverhältnis / 3.3.4 Probleme, Defizite und Perspektiven strategischen Handelns in örtlichen Konfliktstrukturen / 3.4 Entwicklungsperspektiven für sozialpolitische Handlungskompetenz / 3.4.1 Stellenwert neuer sozialer Bewegungen / 3.4.2 Herstellung von Gegenmacht / 3.4.3 Ringen um Öffentlichkeit und Definitionsmacht / 3.4.4 Zwischen Funktionalisierung und Ausgrenzung / 3.4.5 Strategien zur Erlangung von Gegenmacht / Ausbruch aus der Arena / Umkehr des Informationsflusses / Konstruktionsbedingungen von Gegenmacht /3.5 Intensivierung von Kooperation in Konkurrenzsituationen Zusammenfassung.
4. Frauen in der Gemeinwesenarbeit - Geschlechterdifferenzierung als Grundorientierung gemeinwesenbezogener Handlungskompetenz / 4.1 Theoretische Grundlagen zur geschlechtsspezifischen Sozialarbeit mit Frauen und Mädchen / 4.1.1 Weiblicher Lebenszusammenhang / 4.1.2 Weibliche Armut und soziale Arbeit / 4.1.3 Impulse aus der neuen Frauenbewegung / 4.2 Geschlechterdifferenzierung in Theorie und Praxis der Gemeinwesenarbeit 4.2.1 Theorieentwicklung / 4.2.2 Frauenbildungsarbeit in sozialen Brennpunkten / 4.3 Das weibliche Gemeinwesen - Die Lebenssituation armer Frauen in sozialen Brennpunkten / 4.3.1 Wohnen und Arbeit / 4.3.2 Mutterschaft / 4.3.3 Soziale Beziehungen und Öffentlichkeit / 4.3.4 Ausblick: Lebenswelt, Lebenslage und soziale Arbeit / 4.4 Studien zu veränderten Wahmehmungsprozessen oder: wie entsteht ein frauenspezifischer Ansatz? / 4.5 Frauen- und mädchenspezifische Zielgruppenarbeit in den Erprobungsprojekten / 4.5.1 Projekterfahrungen / 4.5.2 Neue Inhalte: neue Erfahrungen - Auswertung / 4.6 In Widersprüchen arbeiten - zum Handlungskonzept frauenbezogener Zielgruppenarbeit / 4.6.1 Lebensweltorientierung / 4.6.2 Parteilichkeit / 4.6.3 Integrierte Beratungs- und Bildungsarbeit / Wider die Stigmatisierung - der integrierte Beratungsansatz / Wider die Fallen der Wirklichkeit - Beziehungsarbeit zwischen Mütterlichkeit und institutioneller Macht / Wider die Vereinzelung - Frauengruppen / Wider die (sozial-)politische Ausgrenzung -Partizipation, Verantwortung und Öffentlichkeit / 4.7 Handlungsspielräume und institutionelle Konfliktfelder / 4.7.1 Projekterfahrungen / 4.7.2 Parteiliche Frauen- und Mädchenarbeit im institutionellen Rahmen / 4.8 Orientierungen für feministische Theorie und Praxis in der Gemeinwesenarbeit - Zusammenfassung
5. Konfliktorientierung und Geschlechterdifferenzierung: Maximen kritischer Praxis / 5.1 Macht und Ohnmacht: / Konflikttheoretische Grundannahmen und das Geschlechterverhältnis / 5.2 Neue Anforderungen an Professionalität / 5.2.1 Verändertes fachliches Selbstverständnis / 5.2.2 Konfliktfähigkeit ./ 5.2.3 Entwicklungsbedarf / 5.3 Sozialpolitische Handlungskompetenz / 5.3.1 Personale Handlungskompetenz / 5.3.2 Organisatorische und institutionelle Bedingungen / 5.4 Zusammenwirken mit neuen sozialen Bewegungen
6. Für eine Politik des Sozialen - Zusammenfassung / Literatur

AutorInnen
Maria Bitzan, Dr., langjährige Mitarbeiterin in einem Soziokulturprojekt, 10 Jahre Mitarbeit im Frauencafe, wissenschaftliche Begleitung von Erprobungsprojekten des Landeswohlfahrtsverbandes Württemberg-Hohenzollern in der gemeinwesenorientierten Jugendhilfe, ist Assistentin am Institut für Erziehungswissenschaft, Abteilung für Sozialpädagogik der Universität Tübingen.
Tilo Klöck, Dr., ehemaliger Mitarbeiter eines soziokulturellen Projekts, wissenschaftliche Begleitung von gemeinwesenorientierten Erprobungsprojekten in der Jugendhilfe des Landeswohlfahrtsverbandes Württemberg-Hohenzollern, ist Dozent im Burckhardthaus, Evangelisches Fortbildungsinstitut für Jugend- und Sozialarbeit in Gelnhausen

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Anne Rösgen: Lernfeld Lebenswelt. ISBN 9783923126705 - 290gr

Artikel-Nr.: M 103

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Abstract
Ausgehend von den Erfahrungen des Projektes "Berufliche und Politische Bildung mit Frauen" zeigt die Autorin die Möglichkeiten eines lebensweltorientierten Bildungsansatzes auf, der auch Erfahrungen und Kompetenzen der Teilnehmerinnen mit einbezieht.

Vorwort
In Beschreibungen pädagogischer und sozialwissenschaftlicher Forschung und Praxis wird immer häufiger der Begriff der "Lebenswelt" verwendet. Er ist fast zum Gegenbegriff und Aushängeschild für eine bestimmte theoretische wie methodische Orientierung geworden, die für sich Ganzheitlichkeit im Unterschied zur herkömmlichen, distanzierenden wie auch distanzierten und zerlegenden Herangehensweise beansprucht. Wer von "Lebenswelt" spricht, erinnert daran, daß Forschung und forschende Praxis in den Kulturwissenschaften notwendig interaktiv und kommunikativ ist, auf wechselseitigen Deutungen aufbaut, solche produziert und analysiert. Diese forschende Praxis ist selbstreflexiv: Im Forschungsprozess sind die Forschenden ebenso Gegenstand wie die vermeintlichen Forschungsprojekte und entwickeln sich mit diesen.
Auch das hier beschriebene langjährige Projekt der Berufsbildung gering qualifizierter Frauen im Saarland beansprucht, "lebensweltorientiert" zu sein. Es ist aus einer langjährigen Gemeinwesenarbeit in sozialen Brennpunkt herausgewachsen, hat die Lebenswelt obdachloser Frauen und ihrer Familien zum Ausgangspunkt für Veränderungsstrategien genommen und deren Möglichkeiten, aber auch Grenzen da kennensgelernt, wo es beim Ziel der beruflichen Eingliederung dieser Frauen häufig auf unüberwindliche Schwierigkeiten stieß - besonders unter den erschwerten ökonomischen Bedingungen des Saarlandes.
Es war deshalb folgerichtig, wenn die Landesarbeitsgemeinschaft Soziale Brennpunkte Saar neben ihrer Frauenarbeit und den stadtteilbezogenen Initiativen ein Projekt der Berufsbildung und Existenzsicherung in Gang setzte, stellte sich doch bei einer entsprechenden Befragung der Arbeitsämter heraus, daß die Zielgruppe der sozial benachteiligten Frauen auch im Beratungsangebot stark vernachlässigt ist, und daß ihren besonderen Beratungs- und Qualifizierungsbedürfnissen kaum Rechnung getragen wird. Bei diesen Frauen scheint sich die Beschränkung der Frauenrolle auf die Hausarbeit und Kindererziehung und die Bestimmung über den Mann nochmals zu verstärken, was auch in den Berufsbiographien immer wieder deutlich wird.
Der Titel wie die im Problemeaufriß angekündigte Erörterung des Lebensweltkonzeptes, das im Projekt praktisch wurde, lassen erwarten, daß es im Buch vor allem um Nachrichten aus der Lebenswelt sozial benachteiligter Frauen geht. Doch konzentriert sich Anne Rösgen stärker auf die Konzeptentwicklung, auf die wissenschaftliche Begleitung im Sinne einer Handlungsforschung und auf eine Prozeßanalyse. Dabei reflektiert sie nahezu schonungslos über die Schwierigkeiten, beides, Projekt- wie auch wissenschaftliche Begleitung in einer Person zu vereinen, über die Probleme der oft nur befristet eingesetzten Mitarbeiterinnen und über die besonderen Nöte der auszubildenden Frauen.
Die Arbeit bleibt insofern unmittelbar dem Lebensweltansatz verpflichtet als sie die Berufsbiographien der Teilnehmerinnen als "Schlüsselsituation" in den Mittelpunkt der Gruppengespräche stellt und in den Kursen nicht bloß vorgegebenes Berufswissen vermittelt. Die Berufsbiographie stellt zwar nur einen Ausschnitt der Lebenswelt dar, läßt aber Sozialisationserfahrungen, Schulschicksale, Partnerprobleme und die jeweiligen Deutungsmuster durchscheinen. So bietet die vorliegende Arbeit eine Fülle von Anregungen und Diskussionsanlässen für Berufsberatung, Frauenforschung und für die schwierige Praxis der Qualifizierung dieser Gruppe von Frauen, zumal Forderungen und Perspektiven für eine Weiterentwicklung des Konzeptes formuliert werden.
Die Vielschichtigkeit des Materials, das eine entsprechend komplexe Aufbereitungsmethode erforderte, sowie die damit verbundene, nicht immer leicht eingängige Darstellung fordern die Lesenden auf eine Weise, wie sie typisch für eine solche Gratwanderung zwischen Organisation, Konzeptarbeit, Weiterbildungspraxis und wissenschaftlicher Durchdringung ist. Gerade in der Verknüpfung dieser Aspekte liegt das Verdienst und der besondere Reiz dieses Buches.
Gerd Iben / Ilona Ostner

Inhaltsverzeichnis
Vorbemerkung / Vorwort / Einleitung
I. Entwicklung und Zielsetzung / 1. Entstehungszusammenhänge und Ziele der Arbeit / 2. Praxisforschung als wissenschaftlicher Ansatz / 3. Lebensweltorientierung, weiblicher Lebenszusammenhang und situativer Ansatz
II. Erkundungsstudie zur Teilhabe gering qualifizierter erwerbsloser Frauen an Weiterbildungs- und Beschäftigungsmaßnahmen im Saarland / 1. Entwicklung der Fragestellung, Rahmenbedingungen und Untersuchungsansatz / 2. Ziele und methodisches Vorgehen / 3. Ergebnisse / 3. 1. Erwerbstätigkeit von Frauen im Saarland / 3.2. Weiterbildung für gering qualifizierte Frauen im Saarland / 3.3. Konsequenzen für die saarländische Arbeitsmarkt- und Weiterbildungspolitik
III. Die Orientierungskurse / 1. Ziele und Arbeitsweisen der wissenschaftlichen Begleitung / 2. Entwicklung des konzeptionellen Rahmens / 3. Dokumentation der Kurse / 4. Auswertung und Interpretation / 4.1. Zum Einsatz biographischer Verfahren / 4.1.1. Ziele und Befragungssituationen / 4.1.2. Exkurs: Grundfragen biographischer Verfahren / 4.1.3. Auswertung und Interpretation von Berufsbiographien / 4.2. Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitung und Schlußfolgerungen für die weitere Konzeptentwicklung
IV. Weiterführende Fragestellungen / Anhang / Chronik / Projekt - Skizze / Orientierungskurse / 2. Beratung für Berufsrückkehrerinnen / 3. Frauenbildungsreferat / 4. Qualifizierung und Erwerbsarbeit im Umweltschutz / Mitarbeiterinnen / Adresse/Trägerverein / Archivübersicht / Literatur

Autorin
Leiterin des Projektes "Berufliche und Politische Bildung für Frauen", Landesarbeitsgemeinschaft Soziale Brennpunkte Saar e.V.

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