Ulrich Klemm: Lernen für die Eine Welt
Globalisierung, Regionalisierung, Bürgergesellschaft.
Orientierung und Herausforderungen für die Erwachsenenbildung.
2005 ISBN 3-930830-61-2, 104 Seiten
Der Sozialwissenschaftler und Erwachsenenpädagoge Ulrich Klemm unternimmt den Versuch, aktuelle gesellschaftliche und politische Herausforderungen für die Erwachsenenbildung zu operationalisieren und für die Praxis zu konkretisieren. Er rückt Prozesse der Globalisierung, Regionalisierung und die Idee der Bürgergesellschaft in den Mittelpunkt und macht sie zum Ausgangspunkt seiner Überlegungen. Den Begriff der Einen Welt verwendet Klemm dabei im weiten Sinne und meint damit die Fokussierung des pädagogischen Blicks sowohl auf Prozesse der Globalisierung als auch auf solche der Regionalisierung und der Bürgergesellschaft. Klemm entwirft eine didaktische Architektur, die an der Idee der Aufklärung und Emanzipation festhält und den politischen Charakter der Erwachsenenbildung betont. Der Band entwickelt Ansatzpunkte für eine Pädagogik, die sich als gesellschaftlicher Entwicklungsfaktor versteht. Die Eine Welt wird zum Synonym für eine gerechte Welt.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
1. Erwachsenenbildung im Umbruch / 1.1 Erwachsenenbildung zwischen Erosion und Hoffnung / 1.2 Zur Genese der aktuellen Weiterbildungslandschaft/ 1.3 Gesellschaftliche Erwartungen an die Erwachsenenbildung
2. Globalisierung als Herausforderung: Globales und nachhaltiges Lernen / 2.1 Zur Situation interkultureller Erwachsenenbildung / 2.2 Agenda 21 und Rio als Herausforderung / 2.3 Subjektorientierung in der Didaktik / 2.4 Globales Lernen als Leitidee / 2.5 Auf der Suche nach einem Theoriekontext
3. Regionalisierung als Herausforderung:Regionales Lernen / 3.1 Erwachsenenbildung und Region / 3.2 Gesellschaftliche Dimensionen Lernender Regionen / 3.3 Begründungen für Lernende Regionen / 3.4 Konsequenzen für die Erwachsenenbildung / 3.5 Schwierigkeiten bei der Umsetzungen / 3.6 Veränderungsbedarf
4. Bürgergesellschaft als Herausforderung: Bürgerschaftliches Lernen / 4.1 Das „Demokratie-Dilemma“ / 4.2 Bürgerschaftliches Engagement als politische Schlüsselqualifikation / 4.3 Bedingungen bürgerschaftlichen Erwachsenenbildung / 4.3.1 Institutioneller Aspekt: Welche Bildungseinrichtungen benötigt eine Bürgergesellschaft? / 4.3.2 Didaktischer Aspekt: Erwachsenenbildung als aufsuchende Bildungsarbeit / 4.3.3 Inhaltlicher Aspekt: Erwachsenenbildung als Moderation von Selbstlernprozessen / 4.4 Wege zu einer bürgerschaftlichen Bildungsarbeit
5. Fazit
Literatur
Autor
Dr. phil. Ulrich Klemm, Diplom-Pädagoge, Jg. 1955, 1984-2004 Fachbereichsleiter an der Ulmer Volkshochschule, seit 1993 Lehrbeauftragter für Erwachsenenbildung an der Universität Augsburg, Vorstandstätigkeiten in Projekten zur (eigenständigen) Regionalentwicklung. Seit 1988 Redaktionsmitglied der "Zeitschrift für internationale Bildungsforschung und Entwicklungspädagogik", 1989-2001 Mitbegründer und Redakteur der Zeitschrift für Eigenständige Regionalentwicklung "PRO REGIO". 1991 Gründung des Verlages "Klemm & Oelschläger" (Ulm/Münster) mit den Schwerpunkten Montessori-Pädagogik, Regionalgeschichte, NS-(Medizin-) Forschung. Buch- und Aufsatzveröffentlichungen zu den Themen Bildungsgeschichte, Anarchismusforschung, Erwachsenenbildung, Schul- und Bildungspolitik, Kindheit. Seit Herbst 2004 geschäftsführende Tätigkeit im Gesundheitsbereich.