Ursula Eggli/Pia Schmidt: Ein Hallo aus der Glasglocke
Briefe über Grenzen.
2004, ISBN 3-930830-47-7, 122 Seiten
Bis Pia acht war, hatten die Menschen von ihr nur das äußere Bild einer Puppe in einem Rollstuhl, deren Mimik nicht den Umständen entsprach, deren Hände sich in ständiger zitternder Bewegung befanden. Nur die Mutter vermutete, dass da mehr war als eine hübsche Hülle.
Doch erst durch das Einsetzen von gestützter Kommunikation erhielt Pia Schmidt endlich die Möglichkeit, mit der Außenwelt Kontakt aufzunehmen.
Gestützte Kommunikation ist eine Methode, schwerstbehinderten Menschen durch behutsames Stützen der Hand oder das Zeigen von Buchstaben auf einer Tafel das Schreiben zu ermöglichen.
In einem Briefwechsel mit der Schriftstellerin und Behinderten-Aktivistin Ursula Eggli, die ebenfalls ihr Leben im Rollstuhl verbringt, vermittelt uns Pia, wie eingekerkert und hilflos sie sich oft in ihrem Körper fühlt. Wir erfahren aber auch vom Alltag der beiden ungleichen Frauen, Pia an der Schwelle zum Erwachsenwerden und Ursula im Großmutteralter.
Autorin
Ursula Eggli, geboren am 16.11.1944, war schon in den 70er Jahren in der Schweizerischen Behindertenbewegung aktiv, schrieb in der Zeitschrift "puls" und organisierte legendäre Ferienlager. 1977 veröffentlichte sie ihre Autobiografie "Herz im Korsett" (Zytglogge Verlag, Bern). 1980 erschien der Film "Behinderte Liebe", den eine Gruppe behinderter und nichtbehinderter Schweizer mit Hilfe von Marlis Graf produzierte - ein Film, der viel Beachtung fand und u.a. im ZDF gezeigt wurde. Ursula Eggli wirkte maßgeblich mit. Zahlreiche Veröffentlichungen.
Die Autorin steht für Lesungen zur Verfügung. Kontakt über Verlag.